Mosbach. Am Ende war das „Gesamtpaket“ für das neue Seniorenzentrum der Johannes-Diakonie ausschlaggebend: Beim sogenannten „nichtoffenen Realisierungswettbewerb“ nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe waren sieben Architekturbüros zur Teilnahme eingeladen. Die Nase vorn hatte am Ende nach dem Votum der Fach- und Sachpreisrichter das Stuttgarter Büro Bodamer Faber, da dessen Entwurf besonders gut sowohl die Bewohner- als auch die Mitarbeitenden-Belange berücksichtige. Daneben sieht der Entwurf für die sechs Wohngruppen auf zwei Etagen jeweils einen Zugang zum Garten vor. „Die Aufenthaltsräume sind ins Tal orientiert und bieten einen schönen Ausblick. Städtebaulich erscheint der Baukörper durch seine flächige Bauweise in seiner Hauptfassade lediglich dreigeschossig und dadurch zurückhaltender. Die Fassade ist durch Vor- und Rücksprünge zudem gegliedert", heißt es unter anderem in der Begründung der Jury.
Die Preisgericht beim Wettbewerb unter dem Vorsitz von Prof. Hans-Peter Achatzi aus Berlin bestand aus sieben Architekten, sieben Sachjuroren inklusive des Verwaltungsratsvorsitzenden Stefan Werner, den aktuellen Vorstände Dr. Hanns-Lothar Förschler und Jörg Huber, dem künftigen Vorstandsvorsitzenden Martin Adel sowie aus mehreren Beratern ohne Stimmrecht. Die Entscheidung über den Siegerentwurf sowie die beiden weiteren Platzierten erfolgte nach mehreren Rundgängen und intensiven Diskussionen.
Als Baubeginn für das neue Seniorenzentrum neben der „Werkstatt am Berg" ist derzeit der Herbst 2019 vorgesehen, der Bezug könnte dann im Sommer 2021 erfolgen. Der Kostenrahmen sieht aktuell 12 Millionen Euro vor. Neben den Wohnplätzen sind im Haus auch Plätze für eine Tagespflege vorgesehen. Das Konzept sieht außerdem vor, dass ein Teil des Hauses für Menschen mit einer Demenzerkrankung zur Verfügung steht.
Das Seniorenzentrum soll das „Pfalzgrafenstift" in der Mosbacher Innenstadt ersetzen, das durch die Vorgaben der Landesheimbauverordnung in seiner bisherigen Form nicht mehr weitergeführt werden kann. Ab dem 1. Januar 2019 übernimmt die Johannes-Diakonie bis zur Fertigstellung des neuen Hauses den Betrieb des Altbaus. Dazu wurde mit dem bisherigen Betreiber, dem Verein Diakonische Altenhilfe, ein Kooperations- und Übernahmevertrag geschlossen. Für die Johannes-Diakonie bedeutet das den Einstieg in den Bereich Altenhilfe. Vorausgegangen waren zunächst Gespräche über die Weiterführung des „Pfalzgrafenstift“. Sowohl die städtische Stiftung Hospitalfonds als Eigentümerin des Altbaus als auch der Verein Diakonische Altenhilfe hatten die Johannes-Diakonie um Unterstützung für einen Neubau und den Betrieb des Hauses gebeten. Das neue Haus realisiert die Johannes-Diakonie nun allerdings in Eigenregie.