Mosbach/Zuzenhausen. Tom Starke, Andreas Beck und Marvin Compper – diese Namen kommen Patrick sofort in den Sinn, wenn er an den TSG 1899 Hoffenheim denkt. In der „UEFA European Football Week“ durfte er ganz nah an seinen Fußballidolen dran sein. In dieser Woche ermöglichen Fußballclubs Fans mit Behinderungen, ihren Stars zu begegnen. Daran beteiligte sich auch der TSG Hoffenheim. 30 Mitgliedern und Freunden seines Integrativen Fanclubs bot der Verein eine blau-weiße Überraschung. Mit dabei auf dem Trainingsgelände in Zuzenhausen waren auch sieben Kicker der Johannes-Diakonie Mosbach.
„Da sind sie!“ platzte es Kevin schon in Sichtweite der Hoffenheim-Profis heraus. Nicht weniger freute sich Teamkollege „Metaj“ darüber, obwohl er Bayern-Fan ist. Er erhoffte sich, den einen oder anderen Trick auf dem Rasen abzuschauen. Doch schon am Spielfeldrand musste er zugeben: „Die spielen zu schnell, da kommt man gar nicht mit.“ Doch allein beim Zuschauen blieb es nicht. Eine Übungseinheit mit Chef-Trainer Markus Babbel und seinem Team war angekündigt. So wie erstmalig im letzten Jahr. Doch dann gab Hoffenheims Behindertenbeauftragter „Charly“ Mildenberger den Gästen eine Überraschung bekannt: Spontan war ein gemeinsames Spiel mit den Profis angesetzt worden. 16 gegen 16, zweimal 15 Minuten.
„Schauen wir, wer gewinnt“, eröffnete Babbel die Partie. „Brutal“ fand Metaj die Herausforderung, mit und gegen Profis anzutreten. Doch dann Erleichterung bei ihm: „Sie lassen uns eine Chance!“ Auch er führte den Ball durch das dichte Spielerfeld. „Ein Punkt Vorsprung“ verkündete Babbel das Endergebnis nach etlichen Toren. Für wen, das schien gar nicht so wichtig.
Geschafft fühlte sich nach dem Match Spieler Frank, und doch wie alle anderen zugleich gut. Ans Verschnaufen dachte sein Mannschaftskollege Kevin nicht. Zusammen mit Jannik Vestergaard, Sebastian Rudy und Kevin Konrad übte er sich noch im Zuspiel. Dabei trug er längst Trikot und Handschuhe von Tom Starke, die ihm der Torwart geschenkt hatte. Wie er den Ball mit dem Innenbein annehmen kann, diesen Kniff hatte sich zwischenzeitlich Patrick angeeignet. Eine Überraschungstüte mit Trikot, Schal und Mütze des TSG 1899 Hoffenheim aus den Händen der Idole nahm ein jeder mit nach Hause. Und Metaj eine neue Parteilichkeit dazu, eine integrative sozusagen: „Ich bin jetzt 100 Prozent Bayern-Fan und 100 Prozent Hoffenheim-Fan.“ (da)
