Mosbach. Fledermäuse haben es schwer. „Es gibt für sie kaum noch Unterschlupf, weil es an toten Bäumen und alten verlassenen Gebäuden fehlt“, weiß Peter Baust, erster Vorsitzender des Nabu Mosbach. Umso mehr freute sich der Naturschützer über den Einsatz von Schülern der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE), einer Kooperationsform von Augusta-Bender- und Johannesberg Schule, in der Jugendliche mit Behinderung auf den Übergang ins Arbeitsleben vorbereitet werden. Zusammen mit ihrem Lehrer Heinrich Thamer bauten die Schüler 13 Holzkästen, in denen Fledermäuse sich verstecken können. Gemeinsam mit dem Nabu-Vorsitzenden brachte die Gruppe die Fledermaus-Wohnungen jetzt an Bäumen entlang der Bonschelklinge auf dem Gelände der Johannes-Diakonie an. Auf den dortigen Streuobstwiesen sind die Bedingungen für die Flattertiere ideal.
„Die Idee ist mir schon im Winter gekommen“, erzählt Thamer. Er kontaktierte Peter Baust, der sofort von der Idee begeistert war. Den Rest der kalten Jahreszeit nutzte die Gruppe der BVE an der Augusta-Bender-Schule, um die Kästen vorzubereiten. Die flachen Holzkonstruktionen haben unten einen Einschlupf und zwei Querhölzer, an die sich die Tiere klammern können, um tagsüber dort zu schlafen oder – im Fall von Zwergfledermäusen – in den Kästen Junge aufzuziehen. Dachpappe sorgt dafür, dass das Innere vor Regen geschützt ist.
Bei dem Projekt konnten die beteiligten Schüler nicht nur ihre handwerklichen Fähigkeiten für den Übergang in den Beruf stärken. Sie bewiesen auch Umweltbewusstsein. Zum einen, indem sie für den Artenschutz arbeiteten. Zum anderen, indem sie Baustoffe recycelten. So stammt das Holz der Kästen von alten Holzpaletten. „Es war schön, die Kästen zu bauen“, so fasst es abschließend Florian zusammen, einer der Schüler, welche die BVE besuchen. „Und wir haben etwas für die Natur getan.“