Mosbach. Die Johannes-Diakonie lädt ein zur öffentlichen Finissage der Kunstausstellung „Ich WÜRDE gerne…“. Seit Anfang März waren die Bilder in der Hauptverwaltung der Johannes-Diakonie (Neckarburkener Straße 2-4) zu sehen gewesen. In den dort gezeigten Motiven hatten sich Miriam Belzner, Angela Gelbarth, Ingrid Neff, Eva Reich und Elvira Wagner vom Kunst-Werk-Haus in Schwarzach mit dem NS-Opfer Maria Zeitler aus Mosbach auseinandergesetzt. Bei der Finissage wird als Ergebnis des Projektes von Menschen mit und ohne Behinderung auch ein Kunstwerk eingeweiht, das dauerhaft auf dem Maria-Zeitler-Platz vor der Hauptverwaltung zu sehen sein wird. Die Finissage beginnt am Donnerstag, 25. April, um 17:30 Uhr (Neckarburkener Straße 2-4).
„Die Einweihung des Kunstwerks am Maria-Zeitler-Platz markiert eine Brücke von der Vergangenheit ins Hier und Jetzt“, erklärt Michael Allespach vom Kunst-Werk-Haus. Es lade dazu ein, das Leben in all seinen Facetten zu würdigen und das Geschenk der Existenz zu feiern. Bereits im Herbst hatten Michael Allespach und die Künstlerinnen mit der Arbeit an dem inklusiven Projekt begonnen, das von der Aktion Mensch gefördert wird.
Die in Mosbach geborene Maria Zeitler hatte, vermutlich in Folge einer Hirnhautentzündung, eine kognitive Behinderung. Als junge Frau wurde sie 1940 im Rahmen der NS-„Euthanasie“ in der Vernichtungsanstalt Grafeneck getötet. In der Auseinandersetzung mit dem Schicksal Maria Zeitlers entwarfen die Künstlerinnen aus dem Kunst-Werk-Haus berührende Bilder. Mit der Aktion bereichert die Gruppe das Ensemble aus Maria-Zeitler-Platz und -Pfad. Dieser informiert als historischer Lehrpfad an acht Stationen auf dem Gelände der Johannes-Diakonie über die NS-„Euthanasie“ und die Geschichte von Maria Zeitler.