... stark für Menschen

Das Haus ist bereit

Das Haus der Johannes-Diakonie fügt sich ein in die umliegende Bebauung.
Mélina Fries (l.) und Inga Zeus von der Johannes-Diakonie bereiten den Einzug der Bewohnerinnen und Bewohner vor.

Igersheim. Große Fensterflächen, ein überdachter Eingang, auf dem Dach moderne Solartechnik – so präsentiert sich der Neubau der Johannes-Diakonie in Igersheim. Ihn zwischen die übrige Bebauung einzupassen war nicht leicht, doch nun ist das Wohnangebot für bis zu neun Menschen mit Behinderung in der Burgstraße so gut wie bezugsfertig. Schon Anfang November sollen die ersten Bewohner und Bewohnerinnen einziehen. Sie werden in den insgesamt sieben Appartements weitgehend selbstständig leben, im Alltag begleitet von den Offenen Hilfen der Johannes-Diakonie. Die Nachfrage war groß, die Wohnungen schnell vergeben, berichtet Offene-Hilfen-Mitarbeiterin Inga Zeus. „Die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen haben teils bisher schon selbstständig gewohnt, teils bei Angehörigen oder in Einrichtungen der Behindertenhilfe.“ Und ihre Kollegin Mélina Fries ergänzt: „Alle sind relativ selbstständig und benötigen vor allem Alltagsbegleitung, etwa bei Einkäufen oder amtlichen Angelegenheiten.“

Geplant ist das Wohnangebot für erwachsene Menschen mit Teilhabeeinschränkungen. Die sieben Ein- und Zweizimmer-Wohnungen sind großzügig und alle mit Küche und Bad ausgestattet. Barrierefreiheit garantiert ein Aufzug, der die vier Geschosse miteinander verbindet. Zwei Wohneinheiten erlauben vom Zuschnitt her auch das Zusammenleben als Paar oder Zweier-Wohngemeinschaft. Gruppenräume oder -küchen wie in klassischen gemeinschaftlichen Wohnangeboten gibt es nicht. „Es ist wie das Leben in einer eigenen Wohnung, aber in einer Gemeinschaft von Menschen, denen sich ähnliche Alltagsfragen stellen“, erklärt Inga Zeus. Alle Hausbewohnerinnen und -bewohner entscheiden selbst, wie intensiv sie den Kontakt miteinander pflegen.

Für ein weitgehend selbstständiges Leben bietet das neue Haus dank seiner zentralen Lage in Igersheim beste Voraussetzungen. Zu Geschäften des täglichen Bedarfs ist es nicht weit, Rathaus und Gesundheitszentrum sind nur wenige Schritte entfernt. „Mit Bahn und Bus sind auch Bad Mergentheim und andere Orte der Umgebung gut erreichbar“, erklärt Mélina Fries. Der Anschluss an den Nahverkehr ist wichtig, denn fast alle Bewohnerinnen und Bewohner sind berufstätig. Sie arbeiten bei Unternehmen oder in Werkstätten für Menschen mit Behinderung in der Umgebung.

Zunächst sind aber alle auf den Einzug gespannt, berichten Zeus und Fries. Einige wollen schon gleich Anfang November einziehen, andere sich etwas Zeit lassen. Schließlich ist es für die meisten eine völlig neue Erfahrung, eigenständig zu wohnen und die Fragen, die sich dabei stellen, selbst zu meistern. Die beiden Johannes-Diakonie-Mitarbeiterinnen sind jedenfalls auf alles bestens vorbereitet, doch eines sei sicher: „Bei aller Planung wird es sicher auch etwas chaotisch – wie jeder Umzug.“

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