... stark für Menschen

Ein Grillplatz nicht nur für Flüchtlinge

Gemeinsam errichteten und gestalteten sie einen Grillplatz: Auszubildende und Ausbilder von Audi in Neckarsulm sowie junge Flüchtlinge und Mitarbeitende der Johannes-Diakonie in Schwarzach.

Schwarzach. Drei Zeichen auf dem Fundament des Grillplatzes fassen einen viertägigen Freiwilligeneinsatz zusammen: In dem Zement sind Handabdrücke, ein Herz und das Logo von Audi hinterlassen worden. Das kann als Signum von Tat, gesellschaftlicher Verantwortung und Urheber verstanden werden. Denn bei einer sozialen Aktion haben sechs angehende Fertigungsmechaniker und ihr Ausbilder von Audi in Neckarsulm Hand in Hand mit jungen Flüchtlingen einen Grillplatz am Standort Schwarzach der Johannes-Diakonie errichtet und gestaltet.

Ein soziales Engagement war den jungen „Audianern“ nicht genug. Längst erfolgreich abgeschlossen hatten die sechs Auszubildenden das einwöchige Sozialprojekt, das der Ausbildungsplan von Audi im zweiten Lehrjahr vorsieht. Trotzdem fanden sie sich für ein weiteres Vorhaben zusammen und wurden auch dafür von ihrem Unternehmen freigestellt. Gut geplant und vorbereitet war der Einsatz in Schwarzach, wo die Johannes-Diakonie 16 junge Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien betreut. Dennoch begann die Arbeit mit dem spontanen Umweg eines Schaufelbaggers, der das eifrige Projekt zusätzlich beschleunigte. Reichlich Erde eines Hanges musste abgetragen werden, um den Grillplatz eben anzulegen. Da traf es sich gut, dass die Elztaler Firma Mackmull gerade Bauarbeiten auf dem Schwarzacher Hof tätigte und kurzerhand mit einer ihrer Maschinen an der Seite der angehenden Fertigungsmechaniker von Audi mitschaffte.

Schwer und unermüdlich reinhauen an einem heißen und drückenden Tag? Für die tüchtigen Neckarsulmer kein Problem, für die junge Muslime dagegen ein Stück weit schon. Denn sie befanden sich im Fastenmonat Ramadan. Nichtsdestotrotz packten sie mit an, erst etwas zögerlich, dann zunehmend sicherer. „Die Kommunikation funktioniert“, bemerkte Ausbilder Jürgen Schuck nach zwei Tagen. Gleiches galt für die Zusammenarbeit: Das gemischte Team verteilte Kieselsteine und Rindenmulch, baute aus U-Steinen und Holzbrettern Sitzbänke, errichtete einen Windschutz aus Blumenkübeln und füllte diese mit Gartenerde. Dann der letzte gemeinsame Handgriff: Acht starke Hände waren notwendig, um den mannshohen Stahl-Grill aus einem Transporter zu stemmen und in der Mitte des neu gestalteten Platzes zu verankern – eine Konstruktion, welche die Audianern selbst konzipiert und hergestellt hatten.

Erstmals angeworfen wird der Grill aber erst nach dem 7. Juli. Denn dann endet in diesem Jahr Ramadan. Die Jugendlichen und Mitarbeitenden von der Johannes-Diakonie werden dann die Unterstützer zu einem Grillfest an den Ort einladen, an dem die Auszubildenden von Audi nicht nur Spuren im Fundament hinterlassen haben

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