... stark für Menschen

„Ein guter Tag für die Region“

Mosbach. Die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmer habe viele Vorteile, so Dr. Hanns-Lothar Förschler beim Richtfest der neuen Diakonie-Klinik am nördlichen Stadteingang Mosbachs. Eine Schwierigkeit bringe sie aber dennoch mit, erläuterte der Vorstandsvorsitzende augenzwinkernd: Dadurch, dass die verschiedenen Gewerke nicht nacheinander, sondern teils parallel bearbeitet würden, dass in einem Abschnitt bereits der Innenausbau laufe, während andernorts noch am Rohbau gearbeitet werde, sei der Termin für dieses traditionelle Fest schwer zu finden gewesen. Nachdem dies heute allerdings gelungen sie, gelte es Dank und Wertschätzung allen am Bau Beteiligten entgegenzubringen. „Sie stehen heute im Mittelpunkt.“

Erst im Sommer 2014 wurde mit den Arbeiten am Großprojekt der Johannes-Diakonie begonnen. Der Bau fasst  künftig bereits bestehende medizinische Angebote der Johannes-Diakonie unter einem Dach zusammen: eine Neuropsychiatrische Klinik, eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, eine Belegabteilung für Innere Medizin, psychiatrische Ambulanzen sowie Labore inklusive EKG, EEG und Röntgen. 88 Betten wird die Klinik nach Fertigstellung bereithalten, über 140 Mitarbeitende verschiedener Professionen – überwiegend bereits an den verschiedenen Standorten aktiv - werden künftig ihren Arbeitsplatz im Neubau haben. Noch im ersten Halbjahr 2016 soll Eröffnung gefeiert werden, so Förschler.

Dazu lud der Vorstandsvorsitzende bereits jetzt diejenigen ein, die zum Richtfest gekommen waren. Darunter die Bundestagsabgeordneten Alois Gerig und Dr. Dorothee Schlegel, Landtagsabgeordneter Georg Nelius, Oberbürgermeister Michael Jann, Erster Landesbeamter Dr. Björn-Christian Kleih, zahlreiche Stadträte und vor allem auch viele Vertreter der am Bau Beteiligten Unternehmen. Den Gästen akustisch den Weg zum Fest gewiesen hatte die Percussiongruppe „Sambanditos“, Pfarrerin Birgit Lallathin hatte mit einer Andacht das Programm eröffnet. Sie machte deutlich, dass mit der Klinik ein Ort entstehe, in dem Raum für Begegnung, für Hilfe geschaffen werden, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht.

Alois Gerig dankte der Johannes-Diakonie dafür, dass die mit dem Bau der Klinik „ein Zeichen für den ländlichen Raum“ setze. „Dieses Gebäude ist ein starkes Signal für die Region.“ Auch für Dr. Dorothee Schlegel war dieser Tag „ein guter Tag für die Region“. Mosbach erfahre durch die Diakonie-Klinik eine Aufwertung als Klinikstandort. Für Georg Nelius war der Neubau ein sichtbarer Beweis dafür, dass die Johannes-Diakonie ihren Standort Mosbach zukunftssicher mache. Auch wies er auf die Landesmittel von über 16 Millionen Euro hin, die für das 24,4-Millionenprojekt in den ländlichen Raum fließen. Und für Oberbürgermeister Michael Jann sei die Klinik gar vergleichbar mit einem „Sechser im Lotto“ in Anbetracht des Dezentralisierungsprozesses, in dem die Johannes-Diakonie stecke.

Eine „Symbol für die Metamorphose der Komplexeinrichtungen“ nannte Dr. Björn-Christian Kleih die neue Diakonie-Klinik. Dieses Gebäude sei  Fixpunkt und Verkörperung des Wandels zugleich, so der Erste Landesbeamte. Der Ärztliche Leiter Dr. Karsten Rudolf sprach stellvertretend für alle künftigen Mitarbeitenden des Hauses. „Unsere Aufgabe wird es sein, dem Haus Leben einzuhauchen.“ Man werde künftig jährlich eine Kleinstadt zu Gast haben, verdeutlichte er. „Menschen mit ihren Nöten, Sorgen, Konflikten, Krankheiten aber auch Talenten und Ressourcen werden uns begegnen – und wir versuchen Wege aufzuzeigen, Antworten auf ihre Fragen zu finden.“ Die Klinik sei auf alle Fälle ein Ort „mitten im Leben“.

Thomas Schleicher, Geschäftsführer des Generalunternehmers Michael Gärtner GmbH aus Eberbach, bestätigte die Worte des Vorstandsvorsitzenden bei dessen Begrüßung. „Eine Baustelle dieser Größe erfordert andere organisatorische Maßnahmen als anderswo.“ Im Haus seien bereits jetzt 1000 Tonnen Stahl und über 100 Kilometer Leitungen verbaut, bis zu 120 Mitarbeiter aus 16 Nationen verschiedener Gewerke seien im Einsatz. Zwei seiner eigenen Mitarbeiter war es schließlich vorbehalten, den Richtspruch über die neue Diakonie-Klinik zu sprechen. Die Poliere Peter Reich und Antonio Ranieri weihten das Haus nach alter Sitte unter dem am Kran schwebenden Richtkranz. Und gaben damit den Startschuss für das Fest der Handwerker, die vom Bauherrn Johannes-Diakonie mit Speis und Trank versorgt wurden.

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