... stark für Menschen

Ein kleines Haus, ein großer Schritt

Mannheim. „Es ist ein kleines Haus, aber ein großer Schritt.“ So sah es nicht nur Hermann Genz, Leiter des Fachbereichs Soziale Sicherung, Arbeitshilfen und Senioren der Stadt Mannheim. Mit der Eröffnung ihres ersten Angebotes für Menschen mit Behinderung in Mannheim schlägt die Johannes-Diakonie Mosbach ein neues Kapitel ihrer 132-jährigen Geschichte auf. Zur Einweihung des Wohnhauses kam ein kleiner Kreis von Kooperationspartnern, Unterstützern und Wegbegleitern in die Schwabenstraße in Mannheim-Seckenheim. Bewohner hatten zusammen mit Vertretern der Johannes-Diakonie hierhin eingeladen.

er Wochenplan hängt bereits an der Wand: Böden wischen, einkaufen, Blumen gießen und alle anderen Aufgaben des täglichen Lebens. Hinter den kleinen Aufgaben steht ein großer Auftrag: Menschen mit Behinderung darin zu unterstützen, dass sie an der Gesellschaft teilhaben und teilnehmen können. Die Johannes-Diakonie hat diesen Auftrag längst angenommen. Sie will Menschen mit Behinderung die Teilhabe auch in deren Heimat ermöglichen. Robert etwa ist glücklich über die Chance. Zuvor wohnte und arbeitete der gebürtige Mannheimer in Mosbach. Jetzt freute er sich, in seiner alten neuen Heimat angekommen zu sein: „Mannheim ist größer!“ Mit drei Mitbewohnern teilt er sich zurzeit das neue Zuhause, zwei weitere werden noch hinzukommen. Dominik gehört dazu und hat sich in der Schwabenstraße bereits häuslich eingerichtet und in der Umgebung umgeschaut. Wie zum Beispiel die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen sind, hat er mit Betreuerin Jasmin Gaub eingeübt. Im Gegenzug dafür hat Dominik ihr Mannheim gezeigt. Neue Erfahrungen machen hier noch alle Beteiligten.

Von einem „Pilotprojekt“ spricht sodann auch Helmut Braun, der sich für die Dienstleistungsangebote der Johannes-Diakonie in Mannheim verantwortlich zeichnet. Für dieses habe man in der Stadt Mannheim einen guten Partner gefunden, bekundete er bei der Einweihungsfeier. Ebenso setzte von der Johannes-Diakonie Jörg Huber, auch im Namen seines Vorstandskollegen Dr. Hanns-Lothar Förschler, auf weitere Kooperationen und Partnerschaften. Gegenseitige Stärkung und Synergieeffekte erhoffte sich gleichfalls Dekan Ralph Hartmann. Er hieß die Johannes-Diakonie als „neuen Träger in der diakonischen Großfamilie“ Mannheims willkommen. So war auch die Gemeindediakonie Mannheim bei der kleinen Feier durch die Vorstände Thomas Diehl und Gernot Scholl vertreten. Den Erwerb einer Gartengarnitur macht das Geldgeschenk möglich, das Hauseigentümer Dr. Peter Zubrod zum Einzug an die neuen Mieter überreichte. Auch ganz pragmatische Hilfe sagte Ortspfarrer Helmut Krüger zu.

Mehr Begegnungen wie an diesem Tag wünschte nicht zuletzt Pfarrer Richard Lallathin, und der von ihm aus Mosbach mitgebrachte Segen mag dazu beitragen. Anlässe dazu gebe es in absehbarer Zukunft, kündigte Genz an. Denn die Johannes-Diakonie wird ihr Wohnangebot in Mannheim ergänzen, um weiteren Menschen mit Behinderung ein Leben an deren Herkunftsort zu ermöglichen. (da)

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