... stark für Menschen

Ein neues Haus als „Meilenstein“

Mannheim. Die Spatenstecher in der Oberen Riedstraße hatten ordentlich zu tun. Dreimal ließ Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler Architekten, Vertreter der Stadt Mannheim, der Johannes-Diakonie und des Heimbeirats die Werkzeuge in die Erde versenken. Die Fotografen sollten schließlich anlässlich des offiziellen Auftakts der Bauarbeiten zum ersten stationären Wohnangebot der Johannes-Diakonie in der Quadratestadt das passende Motiv erhalten. Hier finden inmitten des Stadtteils Käfertal 24 Menschen mit Behinderung ein neues Zuhause.

Das nun entstehende Haus mit der Adresse „Obere Riedstraße 63-65“ befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur denkmalgeschützten „Reihersiedlung“, einer über 100 Jahre alten Arbeitersiedlung. Neben den Wohnplätzen für Menschen mit Behinderung finden sich im Gebäude auch Räumlichkeiten für tagesstrukturierende Angebote mit zwölf Förder- und Betreuungsplätzen. Außerdem entsteht im Haus ein inklusiver Seniorentreff in Kooperation mit dem Seniorenbüro der Stadt Mannheim. Mitte 2016 soll das Gebäude fertiggestellt sein.

Für Dr. Hanns-Lothar Förschler war durch den Auftakt zur stationären Versorgung von Menschen mit Behinderung durch die Johannes-Diakonie in Mannheim „ein Meilenstein“ erreicht. „Dieses Haus ist ein wichtiger Eckstein in der inklusiven und wohnortnahen Versorgung“, so der Vorstandsvorsitzende. Er dankte insbesondere der Stadt Mannheim, die unter anderem mit einem schnellen und unproblematischen Planungs- und Genehmigungsprozess die Vorbereitungen erleichtert habe. Auch sei die große Unterstützung und Offenheit der örtlichen Kirchengemeinde und des Dekanats herauszuheben. „Ich bin mir sicher, dass die Bewohnerinnen und Bewohner hier schnell ein Zuhause finden werden.“

Helmut Braun, Regionalleiter Rhein-Neckar der Johannes-Diakonie, sah die neue Wohnstätte als Ergänzung zu den bestehenden, ambulanten Angeboten. „Das besondere ist, dass wir hier auch Überschneidungen mit der Stadt haben“, verwies er auf die Kooperation beim Seniorentreff im Haus. Braun freute sich, dass zum Spatenstich auch zahlreiche Angehörige der Einladung gefolgt waren. „Ich hoffe, dass dieses Haus auch Ihr Haus wird.“

Mannheims Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur Michael Grötsch betonte die Bedeutung des Themas Inklusion für die Stadtverwaltung und den Gemeinderat. „Menschen mit Behinderung sollen mitten im Leben ankommen.“ Und dafür sei der Standort des neuen Hauses „sinnvoll und erfolgversprechend“. Er dankte der Johannes-Diakonie für die „partnerschaftliche Zusammenarbeit“ mit dem Fachreferat unter der Leitung von Hermann Genz und freute sich, dass bei der Planung des Objekts mit dem Büro Schmucker & Partner ein Mannheimer Unternehmen zum Zuge kam.

Dessen Geschäftsführer Andreas Schmucker ist stolz darauf, in der Oberen Riedstraße das „Start-up-Projekt“ mit der Johannes-Diakonie realisieren zu können. Denn schließlich sollen in Mannheim noch weitere Projekte folgen. Architektonisch habe man sich an der unmittelbaren Umgebung orientiert, insbesondere an den vielen Giebeln der „Reihersiedlung“. Auch Schmucker zeigte sich vom Erfolg des Projektes überzeugt.

Bevor die Spatenstecher und Grußwortredner ihre Aufgabe erledigten, hatte Richard Lallathin, Pfarrer der Johannes-Diakonie, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Käfertaler Kirchengemeinderats, Wolfgang Mentzel, die Feierstunde liturgisch eröffnet. Letzterer freute sich, dass die leere Fläche, auf der vor Jahren Wohngebäude standen und schließlich abgerissen wurden, wieder mit Leben erfüllt wird. Für den stimmungsvollen musikalischen Auftakt sorgte derweil die Trommelgruppe der Tagesförderstätte Vogelstang – als „gelebte Kooperation“ zwischen der Gemeindediakonie Mannheim und der Johannes-Diakonie Mosbach.

Info:Flyer zum Wohnangebot Obere Riedstraße Mannheim

Zurück