... stark für Menschen

Ein „Riesengewinn“ für alle

Jürgen Bronner und Angelo Manzano im Stall auf dem Alapkahof Fairytales.
Jürgen Bronner (l.) und Angelo Manzano mögen die Arbeit mit den Tieren.
Jürgen Bronner und Ulrike Benz im Gespräch
Ulrike Benz freut sich über die Unterstützung.

Buchen/Kaltenbrunn. Die Alpakas sind unruhig. Immer wieder geben sie summende Geräusche von sich. „Die wollen raus“, erklärt Jürgen Bronner. Der Beschäftigte der Buchener Werkstätten kennt sich aus. Seit Januar absolviert er ein Praktikum auf dem Alpakahof von Ulrike Benz in Kaltenbrunn. Sein Kollege Angelo Manzano arbeitet dort bereits seit September. Für sie wie auch für die Hofbesitzerin sind die neuen Arbeitsplätze ein großer Gewinn.

„Früher musste ich mich oft den ganzen Tag nur um die Tiere und den Betrieb kümmern“, erzählt die Frau aus Würzburg, die den Alpakahof seit 2003 aufgebaut hat. „Jetzt kann ich auch mal für zwei Stunden Büroarbeit erledigen.“ Die Hilfe ist ein „Riesengewinn“ für die zupackende Frau, deren Woche sieben Arbeitstage umfasst. Die 38 Alpakas und zwei Pferde weiß sie in guten Händen, auch wenn sie mal nicht auf dem Hof ist. Denn sowohl Manzano als auch Bronner haben gelernt mit den Tieren umzugehen. Füttern, Tränken, Misten und die Herde auf die nahe gelegene Weide bringen gehören zu ihren Aufgaben.

Der Jobcoach der Johannes-Diakonie, Volker Hirsch, begleitet die Werkstatt-Beschäftigten auf ihren neuen Arbeitsplätzen. Der Wechsel sei für beide von Vorteil gewesen. „Angelo hatte schon lange den Wunsch, draußen in freie Natur zu arbeiten“, erzählt Hirsch. Die neue Arbeitsstelle habe trotz der anstrengenden körperlichen Arbeit einen regelrechten Motivationsschub ausgelöst. Während er den Umgang mit Tieren schon früher gewohnt war, musste Bronner sich erst daran gewöhnen. Inzwischen kann er sogar die Pferde führen und kennt Tijen, Antoinette und die anderen Tiere mit Namen.

Dennoch war viel Organisation nötig, um den Wechsel von den Buchener Werkstätten auf den abgelegenen Hof in Kaltenbrunn möglich zu machen. Einarbeitung gehörte dazu, und auch Ulrike Benz war froh über Hirschs Ratschläge: „Ich kannte die Angelo und Jürgen nicht, wusste also nicht, was sie leisten können.“ Und nicht zuletzt war der Weg zur neuen Arbeitsstelle eine Herausforderung – die kreativ gelöst wurde. Jetzt fahren Manzano und Bronner mit dem Bus, der morgens die Schulkinder in Kaltenbrunn abholt. Hirsch und Benz sind froh über die unkomplizierte Unterstützung durch das Busunternehmen, denn nur durch das Zusammenwirken vieler Akteure werde inklusives Arbeiten möglich. „Man sieht, was möglich ist, wenn sich alle zusammentun“, sagt Benz.

 

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