... stark für Menschen

Für eine sinnvolle Lebensperspektive

In der „Intensivgruppe Jugendhilfe“ begleiten pädagogische und therapeutische Fachleuten die Kinder und Jugendlichen. Dabei gehen auch Alltagserleben, pädagogische Arbeit und heilpädagogisch-therapeutische Angebote Hand in Hand.

In der „Intensivgruppe Jugendhilfe“ begleiten pädagogische und therapeutische Fachleuten die Kinder und Jugendlichen. Dabei gehen auch Alltagserleben, pädagogische Arbeit und heilpädagogisch-therapeutische Angebote Hand in Hand.

Schwarzach. Mit der „Intensivgruppe Jugendhilfe“ hält die Johannes-Diakonie Mosbach ein neues stationäres Angebot in Schwarzach bereit. Dieses ist eingerichtet für Kinder und Jugendliche, die herausfordernde Verhaltensweisen und leichtere kognitive Einschränkungen mit Störungen des Sozialverhaltens, der Emotionalität und weitere psychische Auffälligkeiten zeigen. Bei dem angesprochenen Kreis der Heranwachsenden kommt hinzu, dass die auffälligen Verhaltensweisen so schwerwiegend sind, dass ein zumindest vorübergehender Verbleib in der Familie sowie die Betreuung in einer anderen Wohnform der Jugendhilfe nicht möglich sind.

Sind junge Menschen beispielsweise aggressiv, verweigern sie sich der Schule oder drohen mit dem Suizid, ist es mitunter notwendig, sie zumindest vorläufig aus ihrem sozialen und räumlichen Umfeld herauszunehmen. Dies ist besonders dringend, wenn das Kindeswohl gefährdet und eine erzieherische Begleitung nicht gegeben ist. Denn die Ursachen der Verhaltensauffälligkeiten können in Gewalterfahrungen, Vernachlässigung, Ablehnung und sexuellem Missbrauch liegen. Dann kann eine stationäre Erziehungshilfe zwingend erforderlich sein.  Diese Hilfe bietet die Johannes-Diakonie Kindern und Jugendlichen seit Anfang Oktober auf dem Schwarzacher Hof an. Vorrang hat dabei, Verhaltensauffälligkeiten abzubauen und kindliche Belastungsfaktoren auszugleichen – mit dem Ziel, dass der junge Mensch eine eigenständige Persönlichkeit und eine sinnvolle Lebensperspektive entwickelt. Die Kinder und Jugendlichen sollen in einem wichtigen Lebensabschnitt begleitet sowie zu einem selbständigen und eigenverantwortlichen Leben befähigt werden, und das entsprechend ihrer eigenen Persönlichkeit.

Dahingehend werden sie in der Intensivgruppe Jugendhilfe 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag von pädagogischen und therapeutischen Fachleuten umfassend betreut und gefördert. Alltagserleben, pädagogische Arbeit und heilpädagogisch-therapeutische Angebote gehen Hand in Hand: von der Freizeitgestaltung und erlebnispädagogischen Angeboten über alltagspraktische und handwerkliche Trainings und Anleitungen bis hin zu Einzel- und Gruppentrainings, in denen verschiedene Kompetenzen vermittelt werden. Zu diesen zählen beispielsweise die Bewältigung von Stress und Aggressionen, die Übernahme von Verantwortung, der Umgang mit Gewalt, die Nutzung von Medien sowie das Bewusstsein für Gefühle, Körper und Sexualität.

Dabei tut sich der Schwarzacher Hof aufgrund seiner Lage und Möglichkeiten als geeigneter Standort hervor. Hier können Kinder und Jugendliche einen Schutzraum finden, und auch die Bevölkerung der Gemeinde Schwarzach ist mit der Einrichtung der Johannes-Diakonie längstens vertraut. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Diakonie-Klinik Mosbach ist eine medizinisch-psychiatrische Begleitung jederzeit gewährleistet. Als Bildungsziel ist ihnen der Besuch einer Förderschule gesetzt. Deshalb arbeitet die Intensivgruppe Jugendhilfe zudem mit der Schwarzbach Schule als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit Förderschwerpunkte emotionale und soziale Entwicklung zusammen. Entsprechende Kooperationen zwischen der Diakonie-Klinik, der Schwarzbach Schule und dem Wohnbereich der Johannes-Diakonie sind vereinbart.

Darüber hinaus können die Jugendlichen eine Berufsausbildung im Berufsbildungswerk (BBW) Mosbach-Heidelberg anstreben. Ein weiteres Ziel des Angebotes „Intensivgruppe“ ist es, die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie zu verbessern. Daher schließt es die Elternarbeit mit ein.

Das Angebot wird vorgehalten für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von etwa zehn Jahren. Es ist auf eine Laufzeit von mindesten 12 Monaten angelegt und umfasst sieben Plätze. Das Modul „Intensivgruppe“ soll zu einem späteren Zeitpunkt durch weitere Wohnmodule ergänzt werden.

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