... stark für Menschen

Große Manege für kleine Artisten

„Danke“: Tosenden Applaus gab es von über 200 Zuschauern für den Mitmach-Zirkus im Bürgerzentrum am Limes in Fahrenbach.

Fahrenbach. An einem Seil kann man Wäsche aufhängen, und mit einem Zweirad kann man fahren. Das versteht sich von selbst. Doch wenn das Ansager-Trio Leoni, Sophie und Nico vom Zirkus „Kunterbunt“ das sagen, dann ist klar: Gleich passiert etwas Überraschendes. Davon bot die Zirkusaufführung im Bürgerzentrum am Limes in Fahrenbach dann auch so manches. Denn auf einem Seil kann man sogar laufen, und man kann nicht nur auf einem Fahrrad, sondern ebenso auf einem Einrad fahren. Hierauf hatten sich über 60 Kinder mit und ohne Behinderung im Rahmen des Ferienprogramms „Freizeit für alle“ der Johannes-Diakonie Mosbach und des Neckar-Odenwald-Kreises eine Woche lang vorbereitet. Über 200 Zuschauer zeigten sich bei der Abschlussaufführung begeistert.

„Pyramiden gibt es nicht nur in Ägypten“, taten die Ansager kund. Nur einen Moment später waren solche auch in Fahrenbach zu bestaunen, nämlich bei der ersten Zirkusnummer. „Seid ihr bereit?“, rief Sophie. Das waren die zwölf Mädchen und Jungen. „Und hep!“, ertönte das zweite Kommando, und die Menschenpyramide stand flink und sicher da. Ebenso verblüfften Zauberkünstlerin Inka mit ihren hellseherischen Fähigkeiten, die Seilläuferinnen, Hochrad- und Einrad-Fahrerinnen mit ihrem Balancegefühl sowie die Jongleure von Bällen, Diabolos und Devil-Sticks mit ihrer Geschicklichkeit die Zuschauer.

Brüllende Löwen zähmten die Dompteure und ließen sie durch Reifen springen. Gegen den „stärksten Mann der Welt“ musste Bürgermeister Jens Wittmann klein beigeben. Nur dem lausbübischen Kraftprotz gelang es, eine Kartoffel mit bloßer Hand zu zerdrücken. Dann rollten die Kugelläufer gewandt in die Manege – die letzte Nummer an diesem Abend.

Dass der Ball weiterrollt, hofft nicht nur Organisatorin Ingrid Bolkart-Ries von den Offenen Hilfen der Johannes-Diakonie. Viele Eltern wünschten sich das Ferienprojekt erneut für ihre Kinder mit und ohne Behinderung, berichtet sie. An diesem arbeitete in diesem Jahr wieder ein enthusiastisches wie konzentriertes Betreuer-Team mit. „Ich bin aufgeregter als die kleinen Artisten“, hatte etwa Paulina Thoma zugegeben und sprach damit etlichen Betreuerinnen und Betreuern aus dem Herzen. Denn Leiter und Zirkuspädagoge Marcus Kohne hatte nach den beiden erfolgreichen Projekten in vorausgegangenen Jahren versprochen: „Es wird eine Steigerung zu sehen sein.“

Wie bei der Menschenpyramide im Kleinen ist beim Zirkusprojekt im Großen jeder im Team ein wichtiges Glied und tragendes Element. „Mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen gibt jeder alles“, so die Erfahrung von Bolkart-Ries. Ihr Dank und der Dank von Mathias Zeth vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis galten neben Marcus Kohne und seinem Assistenten Christoph vom Centrum Mikado sowie dem Betreuer-Team allen Unterstützern und Förderern des Mitmach-Zirkus: die Odenwald Treuhand GmbH, die Gemeinde Fahrenbach sowie Landrat Dr. Achim Brötel und Renate Körber, Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales des Kreises. „Ohne Ihren Applaus wäre die Show nur halb so viel wert!“, revanchierte sich Kohne bei Publikum, dessen Beifall für die jungen Artisten tosend war.

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