Brühl. „Die Gemeinde hat zunächst uns die Türen geöffnet, heute öffnen die Bewohnerinnen und Bewohner für uns die Türen“. Die Freude über das Gelingen eines „besonderen Projektes“ war Yvonne Jelinek bei der „Willkommensfeier“ des Wohnhauses mit Tagesstätte „Am Rennerswald“ für Menschen mit hohem Assistenzbedarf sowie mit sozialen und emotionalen Besonderheiten anzumerken. Bereits 2022 war das Haus fertiggestellt worden, inzwischen haben 26 Frauen und Männer ein Zuhause gefunden, betonte die regionale Geschäftsführerin der Johannes-Diakonie. Nun wurde „offiziell“ Einweihung gefeiert.
Martin Adel, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie, konnte neben zahlreichen Angehörigen unter anderem mit Silke Ssymank die Kommunale Behindertenbeauftragte sowie mit Jonas Fahsel den Leiter des Amts für Sozialplanung, Vertragswesen und Förderung des Rhein-Neckar-Kreises begrüßen. Daneben hieß er Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Mitglieder des Gemeinderats willkommen, ebenso Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und Verantwortliche kooperierender Vereine wie dem benachbarten Tennisclub und der HG Oftersheim/Schwetzingen. Andacht und Geistliches Wort der Willkommensfeier gestalteten Pfarrerin Melanie Börnig von der Evangelischen Kirchengemeinde Brühl und Pfarrer Richard Lallathin von der Johannes-Diakonie gemeinsam.
Yvonne Jelinek blickte zurück auf die Entwicklung des Brühler Projekts, die bereits 2015 ihren Anfang fand. Nach Erwerb des Grundstücks auf dem einstigen Schütte-Lanz-Areal 2018 konnte im Frühjahr 2021 der Spatenstich erfolgen – inmitten der Corona-Pandemie. Diese sei insbesondere im Hinblick auf die geplante Beteiligung von künftigen Bewohnerinnen, Bewohnern und deren Angehörigen in der Ausgestaltung des Hauses sowie bei der Belegungsplanung eine echte Herausforderung gewesen. „Auch dadurch war Brühl für uns ein besonderes Projekt.“ Am Ende sei der Bau aber sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan geblieben, so Jelinek.
„Jetzt sind sie auch offiziell Teil unserer Brühler Gemeinde“, so Bürgermeister Dr. Ralf Göck bei seinem Grußwort. Als sichtbares Zeichen dafür überreichte er auch im Namen des Gemeinderats der Einrichtungsleiterin Karin Maidhof das Wappen der Gemeinde. „Wir freuen uns, Sie hier bei uns willkommen heißen zu dürfen.“ Jonas Fahsel machte die Bedeutung des Hauses in Brühl und des „Schwesterprojekts“ in Meckesheim für den Landkreis deutlich. „Ich freue mich sehr, dass wir auch für diesen Personenkreis ein gemeindenahes Zuhause schaffen konnten.“ Die Johannes-Diakonie sei dabei für die Sozialplanung stets ein kompetenter und zuverlässiger Partner.
„Dieses Wohnhaus und die Tagesstätte sind nicht nur Gebäude. Es sind Orte, an denen Menschen ein Zuhause finden. Ein Zuhause für Menschen mit Behinderung, das ihnen die Freiheit, Sicherheit und Gemeinschaft bietet, die sie verdienen“, so Karin Maidhof abschließend. Hier werde Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern gelebt. Sie dankte neben dem Mitarbeitendenteam und den Angehörigen daher auch den inzwischen zahlreichen Kooperationspartnern, die der Bewohnerschaft eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde ermöglichten.
Den zahlreichen Gästen, die die offenen Türen des Willkommensfests nutzten, wurden in den Räumen der Tagesstätte neben einem üppigen Büffet auch selbst gemachte Kerzen, Seifen, Produkte aus Beton und vieles mehr angeboten. Für die Musik beim Fest sorgten zunächst Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses gemeinsam mit Musiktherapeutin Cornelia Wörner, den Abend begleitete dann stimmungsvoll die Band „Barfuß Bethlehem“.