... stark für Menschen

Individuelle Bedürfnisse im Fokus

Machen sich als Leitungsteam für Menschen in Bad Mergentheim stark: Michael Zeeh, Lea Alina Schmieg, Florian Weber (v. l.).
Johannes Mütsch besucht den Förder- und Betreuungsbereich der Johannes-Diakonie.

Bad Mergentheim. Papier ist sein Ein und Alles. Wenn Johannes Mütsch lose Blätter sortieren kann, strahlt er über das ganze Gesicht. Diese Tätigkeit kann er auch mit seiner Beeinträchtigung ausüben. Und was er tut, macht ihm sichtlich Spaß. Diesen Aspekt unterstreicht Lea Alina Schmieg vom Förder- und Betreuungsbereich (FuB) der Johannes-Diakonie: „Wir wollen die Fertigkeiten unserer Teilnehmenden trainieren und ihnen zeigen: Es ist toll, was du kannst.“ Gedacht sei der Förder- und Betreuungsbereich für Menschen mit Behinderung, für die der Produktionsbereich der Werkstätten nicht oder noch nicht in Frage komme, erklärt die Leiterin. Stattdessen gehe es darum, individuelle Fähigkeiten zu trainieren und weiterzuentwickeln.

Seit wenigen Monaten ist der Förder- und Betreuungsbereich in der neu errichteten Werkstatt der Caritas in der Wilhelm-Frank-Straße 60 untergebracht. Die dortigen Beschäftigungsangebote sind mit dem Werkstattbetrieb der Caritas verzahnt. Die Zusammenarbeit schließt die gemeinsame Versorgung mit Mittagessen ein. Und auch Arbeitsaufträge der Caritas-Werkstätten kommen im Förder- und Betreuungsbereich an. So werden etwa Muttern auf Schrauben gesetzt, eine sinnstiftende Tätigkeit, die einige der knapp zehn FuB-Nutzer gut übernehmen können. Die modernen hellen Räume schaffen beste Bedingungen für die Arbeit mit den Klienten, findet Schmieg. Die barrierefreien Gruppenräume bieten viel Platz. Die Küche kann abgetrennt werden, um mit einzelnen Teilnehmern gemeinsam Nachtisch zuzubereiten oder Kuchen zu backen. Drei Ruheräume und der Außenbereich können für Pausen genutzt werden. „Wir haben uns hier sehr gut eingelebt“, so lautet Schmiegs Fazit.

Der neue Förder- und Betreuungsbereich (FuB) erweitert das bestehende Angebot der Johannes-Diakonie am Standort. Bereits seit 2019 sind eine Wohnstätte mit dem tagesstrukturierenden Angebot „Tagwerk“ sowie Büros der Offenen Hilfen in einem Neubau in der Eichendorffstraße untergebracht. Viele der FuB-Nutzer leben im dortigen Wohnangebot. „Zwischen Förder- und Betreuungsbereich und unserem Wohnangebot gestalten wir fließende Übergänge“, erklärt Einrichtungsleiter Florian Weber. Denn Ziel sei es, sich ganzheitlich um Menschen mit Behinderung zu kümmern. Individuelle Bedürfnisse stünden im Mittelpunkt, ergänzt sein Stellvertreter Michael Zeeh: „Wir schauen, was sind Wünsche, Bedürfnisse und Fähigkeiten unserer Klienten und gehen darauf ein – im Wohnbereich wie auch im Förder- und Betreuungsbereich.“

Nach dem geglückten Start möchte das Leitungsteam der Johannes-Diakonie das Angebot am Standort gezielt weiterentwickeln, etwa die Zusammenarbeit mit Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren stärken. „Für deren Schüler kann der Förder- und Betreuungsbereich nach dem Ende der Schulzeit den Übergang in die Werkstatt erleichtern“, erklärt Florian Weber. Auch für Werkstatt-Beschäftigte im Übergang zur Rente ist der „FuB“ eine Alternative. Doch ob Jung oder Alt: Jeder neue Nutzer sei mit all seinen Besonderheiten willkommen, erklären Weber und Schmieg: „Wir freuen uns auf Zuwachs.“

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