Mosbach. Wer ist dran? Welche Kugel liegt näher? Wie steht‘s? Dass Boccia und Boule äußerst kommunikative Sportarten sind, das wurde beim ersten Boccia-Aktionstag in Mosbach sofort deutlich. Das Team des Projekts „Teilhabe durch Sport“ der Johannes-Diakonie hatte dazu auf die Boule-Anlage im Großen Elzpark eingeladen – und zahlreiche Interessierte folgten diesem Ruf.
Nicht nur der Austausch und die Kommunikation machen die Kugelsportarten so attraktiv, auch können sie von Menschen jeglichen Alters und mit oder ohne körperlichen und kognitiven Einschränkungen betrieben werden. Wenn nötig, gibt es bei der offiziellen Special-Olympics- und Paralympics-Sportart Boccia auch Rampen für die Kugeln, die ein Platzieren möglich machen. All das verdeutlichte Petra Schausen, nationale Koordinatorin für Boccia bei Special Olympics Deutschland.
Sie schaffte es nach einer kurzen Begrüßung, Boule- und Boccia-Interessierte ebenso wie die sich regelmäßig im Elzpark treffenden Boule-Aktiven sowie jene vom Tennisclub Waldstadt in Bewegung zu bringen. Darüber hinaus erläuterte sie die Regeln und machte auch bei Zuschauern, die auf dem Elzradweg unterwegs waren und mehr oder weniger zufällig dem Treiben folgten, Lust aufs Mitwirken. Und so nahm ein gelungener und in jeglicher Hinsicht inklusiver Nachmittag seinen Lauf.
Dass verbrauchte Energie schnell wieder aufgefüllt werden konnte, dafür sorgte der SV Bergfeld. Die Tischtennisabteilung des Vereins aus dem Mosbacher Stadtteil ist Kooperationspartner des von der „Aktion Mensch“ unterstützten Förderprojekts „Teilhabe durch Sport“. In den Aktiven fand Projektkoordinatorin Claudia Geiger schnell Unterstützung bei der Bewirtung.
Fachkundige Unterstützung bekamen die Boccia-Interessierten im Elzpark auch von Thomas Keller und seinem Team des Meisterschafts-dekorierten TV Markgröningen. Der Para-Boccia-Bundestrainer brachte Tricks und Kniffe an den Mann und die Frau, gab Tipps zur Platzierung des Rollstuhls beim Wurf oder fungierte als stets gut gelaunter Schiedsrichter bei der einen oder anderen Partie.
Am Ende des Tages zog Koordinatorin Claudia Geiger ein positives Fazit. „Uns ist es gelungen, dass unterschiedliche Menschen mit und ohne Beeinträchtigung miteinander Sport treiben“, freute sie sich. Darüber hinaus seien Gespräche über weitere Kooperationen geführt worden. „Schön wäre es jetzt, wenn sich daraus auch Übungsleiterinnen oder Übungsleiter finden ließen, damit das durch Corona verloren gegangene Special-Olympics-Angebot beim Boccia reaktiviert werden kann.“ Dafür legte der Aktionstag zumindest eine gute Basis.