Igersheim. Lastwagen schieben sich durch die enge Zufahrt, ein Bagger verteilt Schotter. Seit einigen Wochen herrscht Hochbetrieb auf der Baustelle der Johannes-Diakonie in der Burgstraße von Igersheim. Dort entsteht in den nächsten Monaten Wohnraum für bis zu neun Menschen mit Behinderung. Nach den ursprünglichen Plänen sollte das Haus schon stehen; jedoch hatten kurzfristig gestiegene Kosten in Folge von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg den Baubeginn verzögert.
Projektleiter Florian Weber von der Johannes-Diakonie ist umso glücklicher, dass nun die Arbeiten beginnen konnten. Denn: „Wir möchten uns für Landkreis, Gemeinde und unsere künftigen Klienten und Klientinnen als zuverlässiger Partner erweisen.“ Zwar berge die Baustelle auf dem verwinkelten Grundstück und nahe an der umliegenden Bebauung manche Herausforderung. Dennoch mache der Bau schnelle Fortschritte. Die Bodenplatte ist gegossen. Nun wächst der Rohbau langsam in die Höhe. Das Haus mit insgesamt vier Geschossen, darunter zwei Dachgeschosse, wird von zwei Seiten zugänglich sein. Unter anderem garantiert ein Aufzug Barrierefreiheit. Vorgesehen sind fünf Einzelzimmer und zwei kleine Appartements für je zwei Personen. „Ideal etwa für Paare, die zusammenwohnen möchten“, kündigt Weber an.
Gedacht ist das Wohnangebot für Menschen mit leichteren kognitiven Einschränkungen, teilweise auch mit körperlichen Behinderungen, „die weitgehend selbstständig wohnen“, wie Weber erklärt. Diesem Zweck kommt die Lage des Hauses sehr entgegen. Vom Standort in der Burgstraße aus ist das neue Gesundheitszentrum zu Fuß schnell erreichbar. Ebenso die Bushaltestelle und das Ortszentrum rund um den Möhlerplatz. „Die Wohngemeinschaft ist wirklich mittendrin in der Gemeinde“, zeigt sich Weber begeistert. Wo es nötig ist, werden die Bewohnerinnen und Bewohner vom Mitarbeitenden-Team der Johannes-Diakonie unterstützt, das Weber in den nächsten Monaten zusammenstellen möchte.
Ein wichtiges Ziel des Projektes in Igersheim ist, bezahlbaren und inklusiven Wohnraum für Menschen mit Behinderung zur Verfügung zu stellen. Denn diese Gruppe stößt auf dem Wohnungsmarkt infolge hoher Mieten und mangelnder Barrierefreiheit auf große Probleme. Entsprechend groß ist jetzt schon die Nachfrage nach dem Wohnangebot. „Es gibt bereits eine Liste von Interessierten, die gerne im neuen Haus wohnen möchten“, berichtet Weber. Wichtig sei jedoch, dass die Bewohnerschaft als Wohngemeinschaft gut zusammenpasse, ein wichtiges Kriterium bei der Vergabe der Plätze.
Vorerst steht aber das Geschehen auf der Baustelle im Vordergrund, denn dort ist noch viel zu tun bis zum Bezug des Hauses. Zuvor möchten Weber und sein Team bei einem Tag der offenen Baustelle über das Projekt informieren. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Herbst 2024 geplant. Aktuelle Informationen zum Projekt gibt es unter www.johannes-diakonie.de/igersheim.
Kontakt:
Johannes-Diakonie
Florian Weber
Bereichsleitung Main-Tauber-Kreis
Telefon: 07931 56397-211
E-Mail: florian.weber@johannes-diakonie.de
