... stark für Menschen

Mosbach hat nun auch eine Rehaklinik

Stephan führt es vor: Im Gangroboter „Lokomat“ des Gang- und Handzentrums macht der 14-Jährige nach mehreren Operationen an den Beinen schnell Fortschritte - bestaunt von Stefan Strobel, Dr. Karsten Rudolf, Susanne Engelhardt, Dr. Hanns-Lothar Förschler, Dr. Daniel Vater und Alexander Straus, Geschäftsbereichsleiter Gesundheit der Johannes-Diakonie (v.l.).

Mosbach. Die Johannes-Diakonie Mosbach baut ihr medizinisches Angebot weiter aus: Mit der Unterzeichnung eines Versorgungsvertrags mit den gesetzlichen Krankenkassen ist Mosbach jetzt auch Sitz einer Rehaklinik für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlich schweren körperlichen Behinderungen, komplexen neuropädiatrischen Erkrankungen und Entwicklungsstörungen. Die neue „Rehaklinik Mosbach“ wurde offiziell von den Verantwortlichen der Johannes-Diakonie und im Beisein von Stefan Strobel, Geschäftsführer der AOK Rhein-Neckar-Odenwald, und der Mosbacher Kundencenterleiterin Susanne Engelhardt vorgestellt.

Dr. Hanns-Lothar Förschler, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie, freute sich, dass nach langen Bemühungen endlich die Zulassung der Klinik mit ihren zunächst 20 Plätzen gelungen sei. Die stationäre Unterbringung der jungen Patienten erfolge aktuell noch im Klinikgebäude „Haus Fuchs“, werde aber künftig in ein Gebäude neben dem „Gang- und Handzentrum“ verlegt. Dann befinden sich die Patientenzimmer in unmittelbarer Nähe zu den bisher schon genutzten Therapieräumlichkeiten. Die Umbaumaßnahmen beginnen demnächst, sodass spätestens im Herbst dieses Jahres der Umzug erfolgen kann.

„Diese Klinik ist unser kleines, feines Schmuckkästchen“, formulierte Förschler. Zwar hatte die Johannes-Diakonie auch schon in den vergangenen Jahren im Gang- und Handzentrum Kinder und Jugendliche mit Bewegungsstörungen oder beispielsweise nach neuroorthopädischen und neurochirurgischen Operationen behandeln können. Eine stationäre Aufnahme gestaltete sich jedoch meist schwierig und musste stets im Einzelfall verhandelt werden. „Nun sieht die Welt anders aus“, so der Vorstandsvorsitzende, nun bestehe finanzielle Sicherheit. Er dankte Stefan Strobel in diesem Zusammenhang für dessen Beratung und Vermittlung bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen.

„In Angebote für Kinder zu investieren, ist stets eine gute Investition“, so brachte AOK-Chef Stefan Strobel die Intention der Krankenkassen auf den Punkt. Ihm sei es wichtig gewesen, dieser Zielgruppe junger Patienten ein dringend notwendiges Angebot zu machen, das es im weiten Umkreis so nicht gibt. „Wir haben gesehen, dass mit dem Partner Johannes-Diakonie und dem engagierten Team im Gang- und Handzentrum eine hohe Qualität rehamedizinischer Versorgung gewährleistet ist.“ Generell sei der Anteil an Rehamaßnahmen für junge Patienten viel zu gering, so Strobel weiter  – und das im „Rehaland Baden-Württemberg“.  Durch den Versorgungsvertrag mit der Johannes-Diakonie sei ein wichtiger Schritt gelungen, dies zu ändern. Und auch Susanne Engelhardt freute sich, nun ein solches Angebot in Mosbach zu haben. „Das erleichtert unsere Arbeit vor Ort“, so die Kundencenterleiterin.

Auch der ärztliche Leiter Dr. Daniel Vater sieht die Rehaklinik als „sinnvolle Ergänzung“ für das Portfolio der Johannes-Diakonie, indem ein bislang vorwiegend ambulantes Angebot eine stationäre Ergänzung erfährt. „Wir füllen hiermit eine Versorgungslücke.“ Insbesondere mit den vorhandenen modernen gerätegestützten Therapieverfahren hebe sich das Angebot von den wenigen anderen Rehakliniken für Kinder und Jugendliche ab. Dementsprechend groß ist bereits heute das Einzugsgebiet: „Wir haben Patienten aus ganz Deutschland, überwiegend aus dem süddeutschen Raum. Aber auch aus dem Ausland gibt es immer wieder Anfragen.“

Für Dr. Karsten Rudolf, Ärztlicher Direktor der Johannes-Diakonie, stellt die neue Rehaklinik eine „echte Bereicherung“ dar. Auch sei die direkte Nachbarschaft zur neuen Diakonie-Klinik-Mosbach, deren Fertigstellung im kommenden Jahr erfolgen wird, ein großer Vorteil. „Wir finden damit hier in Mosbach kurze Wege für den fachlichen Austausch, jede Menge Knowhow und eine moderne, klinische Infrastruktur vor.“ Darüber hinaus verwies er auf das diakonische Profil der Einrichtung: „Für eine Arbeit wie die unsere braucht es Menschen mit einer entsprechenden Grundhaltung.“ Und das sei bei der Johannes-Diakonie gewährleistet.

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