Möckmühl/Heidelberg. Philip Hammerle braucht Leute, die anpacken. Der Operations Manager ist verantwortlich dafür, dass am neu gegründeten DSV-Standort in Möckmühl alles reibungslos läuft. 120 Mitarbeitende sind dort bei dem Logistikdienstleister beschäftigt, weitere werden gesucht. Seit August hat die Niederlassung Möckmühl Unterstützung von zwei jungen Männern, die beide im Sommer ihre Ausbildung am Berufsbildungswerk (BBW) Mosbach-Heidelberg absolviert haben. Die Einrichtung der Johannes-Diakonie bietet rund 30 Ausbildungsberufe für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Seit diesem Sommer sind Stephan Manzeck und Sascha Jakob nun neu ausgebildete Fachkräfte für Lagerlogistik und haben bei DSV den Sprung ins Berufsleben geschafft.
Die Logistik-Branche ist wie viele andere stark vom Fachkräfte-Mangel betroffen, bestätigen Philip Hammerle und der Ausbildungskoordinator von DSV, Logistics Engineer Yunus Emre Sahin. Daher sind beide froh über die Zusammenarbeit mit dem BBW, die schon vor mehreren Jahren begonnen hat. Seitdem kommen BBW-Auszubildende regelmäßig zu DSV, um im täglichen Betrieb mitzuarbeiten und wichtige Praxiserfahrung zu sammeln. Auf diese Weise konnten sich auch Stephan Manzeck und Sascha Jakob früh für eine Übernahme empfehlen. „Uns unterstützt das Projekt mit dem BBW bei der Nachwuchsrekrutierung, da DSV bestrebt ist, die Auszubildenden nach der Ausbildung zu übernehmen“, sagt Hammerle. Und Sahin ergänzt: „Es ist schön zu sehen, wie gut sich die Azubis in unser Arbeitsumfeld integrieren und sich weiterentwickeln.“ Mit dem Projekt übernehme das dänische Logistikunternehmen zudem soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. „Wir möchten einen Beitrag in den Gemeinschaften leisten, vor allem in den Regionen, in denen wir tätig sind“, erklärt Philipp Hammerle.
Seit wenigen Wochen sind die ehemaligen BBW-Auszubildenden nun fest angestellte Mitarbeitende, und die Arbeit gefällt ihnen gut. Für ihren neuen Job zogen beide an den Firmen-Standort nach Möckmühl. Die Einarbeitung fiel ihnen dank der Praxiseinsätze während der Ausbildung leicht. „Dass ich das Lagersystem von DSV schon kannte, war mir eine große Hilfe“, berichtet Stephan Manzeck. Und Sascha Jakob findet es „super, ein festes Gehalt zu bekommen“. Was sie in der Ausbildung am BBW-Standort Heidelberg gelernt hatten – Stapler fahren, Kommissionieren, Verpacken – können sie nun in den riesigen Lagerhallen von DSV direkt anwenden und dabei auf ihr erworbenes Wissen über die komplexe Welt der Logistik zurückgreifen.
Das Beispiel der beiden Jobeinsteiger zeigt, wie Menschen mit Unterstützungsbedarf auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können: mit passender Förderung und der engen Zusammenarbeit zwischen Bildungsträger und Partner-Unternehmen. Schon in der Ausbildung berufliche Praxis in Unternehmen ermöglichen, dieses Konzept „ist hier bei DSV voll aufgegangen“, sagt BBW-Leiter Dr. Martin Holler. Gewonnen hätten dabei alle Beteiligten, so BBW-Ausbilder Jan Krumpietz: Das Unternehmen im Kampf gegen den Fachkräfte-Mangel, das BBW bei Ausbildung und Vermittlung und die beiden ehemaligen Auszubildenden an Selbstsicherheit, Souveränität und Fachwissen.