... stark für Menschen

Rettungsdecke kam gleich zum Einsatz

Brandschutzsachverständiger Gotthard Tretter (re.) erläuterte den Brühler Einsatzkräften die Handhabung der Rettungsdecken.

Brühl. „Durchdachte Rettungsmöglichkeiten und Alarmstruktur“, dieses Fazit zog die Einsatzmannschaft der Brühler Feuerwehr bei der Besichtigung des neuen Wohnhauses mit Tagesstruktur der Johannes-Diakonie auf dem Schütte-Lanz-Areal. In dem Gebäude finden bis zu 28 Menschen mit Behinderung und zusätzlich herausforderndem Verhalten ein Zuhause sowie tagesstrukturierende Angebote in einem angrenzenden Gebäude. In den kommenden Wochen sollen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen.

Umso wichtiger war es für die Feuerwehr, sich von Einrichtungsleiterin Antje Wohlatz die Räumlichkeiten zeigen und vom Brandschutzsachverständigen der Johannes-Diakonie, Gotthard Tretter, das Brandschutz- und Evakuierungskonzept erläutern zu lassen. Ein Konzept, dass schon früh auch mit dem Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises abgestimmt wurde. Ausführlich wurde dabei dargestellt, warum in besonderen Situationen besondere Alarmierungskonzepte notwendig sind, welche gesetzlichen Vorgaben bei solch einem Gebäude erfüllt werden müssen und welche Sicherheitseinrichtungen bei der Johannes-Diakonie Standard sind.

Ebenfalls wurde auch die kurzfristige und schnelle Räumung der vorhandenen Brandschutzbereiche erläutert. So werde schon den Mitarbeitenden des Hauses durch eine gezielte Heranführung an den Alarmbereich, über Telefon und Blitzkennleuchten, eine frühe Möglichkeit der Rettung von Personen gegeben, erklärte Gotthard Tretter. Auch für die örtliche Feuerwehr ist ein Wohnhaus für Menschen mit Beeinträchtigungen eine besondere Herausforderung. So seien die Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner kaum voraussehbar, wenn sich plötzlich fremde Menschen in Einsatzkleidung in deren gewohnten Umfeld aufhalten, so Antje Wohlatz.

Selbst Hand anlegen konnten die Einsatzkräfte während der Besichtigung bei der praktischen Übung mit einer Rettungsdecke. Hier konnten einige Mitglieder der Feuerwehr ihre Kameraden mithilfe einer solchen Decke „retten“. Positiv beurteilt wurde auch die bei einem Probealarm erlebbare Wegeführung durch die verbauten Blitzkennleuchten. Zum Abschluss wurde der Feuerwehr eine Evakuierungsdecke überreicht, damit die Handhabung bei Übungsabenden geprobt werden kann. Neben dem positiven Fazit kündigten die Einsatzkräfte an, in Abstimmung mit der Johannes-Diakonie bald auch eine Übung am Haus durchführen zu wollen, um die durchdachten Alarm- und Rettungsstrukturen auch in Aktion erleben zu können.

Zurück