„Schwierig ist nur die Sprache“, findet Sasha Nicole Cornejo Iquira, die sich in Deutschland Nicole Iquira nennt. Ansonsten haben Deutschland und die Johannes-Diakonie ihre Hoffnungen voll erfüllt. Die 22-Jährige Peruanerin blickt dankbar und zufrieden auf ihr freiwilliges soziales Jahr in Mosbach zurück und möchte auch während der anstehenden Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in Heidelberg mit der Johannes-Diakonie in Kontakt bleiben.
Dabei war der Start im fremden Land vor zwei Jahren nicht einfach. Allein in der Millionenstadt Berlin arbeitete sie als Au-Pair, wollte aber schon bald behinderte Menschen unterstützen. Über die Diakonie Baden kam sie zur Johannes-Diakonie und begann ihren Dienst im Haus A in Mosbach unter schwierigen Bedingungen: „Ich kam mitten in die Corona-Welle.“ Masken, Tests und Kontaktschranken prägten den Alltag. Sie kannte in Mosbach keinen Menschen und dann, nun ja, die Sprache. „Aber meine Kolleginnen und Kollegen haben mir super geholfen“, schwärmt sie. Das Team unterstützte bei der Ausstattung der Johannes-Diakonie-Wohnung in Mosbach-Waldstadt. Eine Mentorin stand ihr zur Seite. Über einsame Momente kam die kontaktfreudige Frau schnell hinweg. „Es war schwierig, aber ich bin ein sozialer Mensch. Per App habe ich andere ‚Internationals‘ kennengelernt“. Für die Freizeit boten Odenwald und Neckartal der Wanderbegeisterten viele Möglichkeiten. Und nicht zuletzt begeisterte sie die Arbeit mit über 20 Klientinnen und Klienten.
Die sprachliche Hürde baute die Peruanerin im Selbststudium und im persönlichen Kontakt ab. Ergebnis: Nicole Iquira spricht nicht nur sehr gut Deutsch, sondern hat ihren Wortschatz auch um etwas Badisch bereichert, wichtige Wendungen wie „Hosche mol“ oder „eh bissl“, wie sie lachend sagt. Probleme macht außer der Sprache höchstens die Bürokratie, findet Iquira. Ein Visum zu bekommen sei schwierig. Und dass sie nicht als ungelernte Mitarbeiterin tätig sein darf, kann sie nicht nachvollziehen. Dennoch möchte sie in Deutschland bleiben, dem Land, das jungen Menschen gute Ausbildungschancen bietet, wie sie findet. Ihre beruflichen Ziele hat sie fest im Blick: Auf die Pflegeausbildung an der Uniklinik Heidelberg möchte sie eine HEP-Ausbildung folgen lassen, um mit behinderten Kindern zu arbeiten. Dann vielleicht wieder bei der Johannes-Diakonie.