... stark für Menschen

Startschuss mit symbolischem Spatenstich

Setzten in Wertheim den Spatenstich: (v.l.) Schwester Charlotte, Walter Scheurich, Vorstand Diakonissenmutterhaus, Dr. Hanns-Lothar Förschler, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie Mosbach, Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, Konstanze Stosberg vom Architekturbüro Kubus 360, Julia Müller von der Band »Alarmstufe 8«, Dekan Hayo Büsing, Pfarrerin Cornelia Wetterich, Rosemarie Jany, Leiterin der Offenen Hilfen und Wohnangebote Region Buchen der Johannes-Diakonie, und Sozialdezernentin Elisabeth Krug.

Wertheim-Hofgarten. Jetzt rücken die Bulldozer an, um die ehemalige »Georgshülfe« auf dem Gelände des Mutterhauses Frankenstein abzureißen. Dieser Tage haben Vertreter der Johannes-Diakonie Mosbach, des Mutterhauses, der Stadtverwaltung und der Kirchengemeinde mit dem ersten Spatenstich den Startschuss zum Beginn der Bauarbeiten gegeben. Auf dem Gelände soll in den kommenden Monaten ein Wohnheim mit 24 Plätzen für Menschen mit Behinderung entstehen.

»Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört«, so Pfarrer Richard Lallathin von der Johannes Diakonie, der gemeinsam mit Dekan Hayo Büsing zu Begin eine kurze Andacht zelebrierte. Die Beziehungen zwischen Wertheim und der Johannes-Diakonie seien vielfältig, nicht zuletzt durch die Diakonissenschwestern, die in den 1950-er und 60-er Jahren ihren Dienst in der Einrichtung getan hätten. Im Sinne der der wohnortnahen Versorgung bringe die Johannes-Diakonie die Leistung an den Ort des Bedarfs, meinte Lallathin.

Besonderer Tag

Als besonderen Tag bezeichnet Hanns-Lothar Förschler, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie, den »Startschuss für das Wohnheimprojekt«. Mit dem bereits eröffneten Beratungsbüro für die offenen Hilfen im Stiftshof, dem Wohnheim und der Werkstatt, die im Halbrunnenweg eröffnet wird, leiste die Johannes-Diakonie in Kürze einen umfassendenBeitrag zur Betreuung behinderter Menschen in Wertheim. Erfreut zeigte sich der Vorstandsvorsitzende über die Offenheit, die dem Projekt von Seiten des Landkreises, des Diakonissen-Mutterhauses, der Stadt und der evangelischen Kirchengemeinde entgegengebracht wurde. »Das hat bei uns bleibenden Eindruck hinterlassen«, stellte er fest und lobte die zielgerichtete Arbeit und das gute Zusammenwirken der einzelnen Abteilungen, Ämter und Institutionen. Die Investitionssumme bezifferte Förschler auf 3 Millionen Euro, wovon rund 850 000 Euro aus den Töpfen des Landes, des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) und der Ausgleichsabgabe kämen.

 Im Namen der Schwesternschaft des Mutterhauses Frankenstein begrüßte Walter Scheurich, dass für die ehemalige »Georgshülfe« eine Folgenutzung gefunden werden konnte. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz sagte dem Bauherrn auch weiterhin die Unterstützung der Stadtverwaltung bei der Realisierung der dezentralen Projekte zu. »Wir stehen aus Überzeugung hinter dem Konzept«, versicherte er.

 Besonders lobte Sozialdezernentin Elisabeth Krug das ganzheitliche regionale Wohn- und Betreuungsangebot für Menschen mit Behinderung, das den Einzelnen auffängt, aufrichtet und ihm Anleitung für das Leben gibt. »Inklusives Leben statt exklusiver Unterbringung. Soviel Unterstützung wie notwendig und soviel Selbstständigkeit wie möglich«, umschrieb Krug das Konzept. Dazu gehöre das Wohnheim mit seinen 24 Plätzen sowie die geplante Werkstatt und die Förder- und Betreuungsgruppe, die 40 Menschen mit Behinderung Tagesstruktur und Arbeit bieten werden.

 Architektin Konstanze Stosberg vom Büro »Kubus 360« stellte das Projekt mit seinen 1460 Quadratmeter Nutzfläche auf drei Ebenen in drei Gebäudeteilen vor. Rosemarie Jany, Regionalbeauftragte der Johannes-Diakonie, erläuterte das Konzept, das von Seiten des Trägers hinter dem Angebot steckt. Sie würdigte, dass man in Wertheim »sehr herzlich empfangen« worden sei. Das Wohnheim verstehe sich als offenes Haus und stehe Gästen, Besuchern und Nachbarn offen, kündigte sie an und lud die kirchliche und politische Gemeinde sowie andere Einrichtungen zur Kooperation ein.

 Gemeinsam schritt man dann zum ersten Spatenstich. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Alarmstufe 8, einer Schulband aus dem Taubertal, die Titel wie »Meine Welt ist kunterbunt« und »We are the Champions« zum Besten gab.

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 Text: Peter Riffenach, Wertheimer Zeitung

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