... stark für Menschen

Stolperstein wurde verlegt

Alexander Dürr, Lotse des Maria-Zeitler-Pfades, sprach zu den Teilnehmenden der Stolpersteinverlegung

Mosbach. Im Februar hat die 27. Stolpersteinverlegung die Erinnerung an ein Opfer der NS-„Euthanasie“ aus der Johannes-Diakonie geweckt. Gunter Demnig, „Erfinder“ der Stolpersteine, verlegte in Allmansweier bei Lahr den Stolperstein für Hilda Binder vor deren Elternhaus. Mehrere Lotsinnen und Lotsen des Maria-Zeitler-Pfades nahmen daran teil. Der Historiker Dr. Thomas Foerster aus Allmansweier hat, unterstützt von Dr. Hans-Werner Scheuing und dank vieler Gespräche mit Angehörigen, den Lebensweg von Hilda erforschen können. In einem sehr gut besuchten Vortrag im Evangelischen Gemeindehaus stellte er seine Forschungsergebnisse vor.

Hilda erkrankte als Kleinkind an einer Hirnhautentzündung. Als Zwölfjährige kam sie in die Johannes-Diakonie. Ende Juli 1944 wurde sie mit weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern in die Anstalt Eichberg verbracht, wo sie zwei Wochen später verstarb – vermutlich wurde sie aktiv mit einer Spritze getötet.

Auch Hilda Binder war, wie Maria Zeitler, wegen ihrer Erkrankung an Hirnhautentzündung, ein „schwaches und verletzliches“ Mitglied ihrer Familie. Mit der Stolpersteinverlegung und der Forschungsarbeit ist sie wieder in das Gedächtnis und die Geschichte ihres Dorfes zurückgekehrt. Sie erfährt nun eine Würdigung, die ihr zu Lebzeiten nicht zukam.

Zurück