Sehr gut vorbereitet war der Empfang der Studierenden, Dozenten und Mitarbeiter der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach auf dem Gelände der Johannes-Diakonie an der Neckarburkener Straße 2-4. Künftig werden die insgesamt 244 Studierenden des Studiengangs Bauwesen in den Räumen des Berufsbildungswerks (BBW) unterrichtet, Tür an Tür mit Jugendlichen mit einer Lern- und Mehrfachbehinderung. Helfer der Johannes-Diakonie, in ihren gelben Warnwesten gut sichtbar, haben die Studierenden schon früh morgens erwartet und sie zu den Parkflächen geleitet, die künftig für die DHBW Mosbach zur Verfügung stehen werden.
Da (noch) nicht jeder sicher im Umgang mit Menschen mit Behinderungen ist, hat die DHBW Mosbach in einem Flyer über die Besonderheiten auf dem Gelände der Johannes-Diakonie informiert. Nicht alle Menschen, die dort leben und arbeiten, sind in der Lage, sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten. Deshalb die dringende Bitte, sich an das vorgeschriebene Tempo 30 zu halten: „Fahren Sie bitte so, dass Sie zu jeder Zeit anhalten können.“ Wer zu Fuß zum BBW kommt, wird gebeten, unbedingt die Fußgängerunterführung an der B27 zu nutzen, zumal Menschen mit Handicap dies beobachten könnten. Denn nur so kommt man wirklich sicher über die stark befahrene Bundesstraße.
Gelegenheit, sich einander zu begegnen, bietet die Cafeteria. Die Regale dort sind gut gefüllt und die Damen am Buffet, so sagen sie, „warten auf den Ansturm“. Neun Vorlesungsräume und ein CAD-Labor stehen im BBW, das an der DHBW Mosbach nun als „Gebäude F“ bezeichnet wird, zur Verfügung. Studierende wie Mitarbeiter sind begeistert von den „hellen, großen und gut ausgestatteten“ Räumen. „Am Oberen Mühlenweg hatten wir nur fünf Räume. Wir brauchen jetzt endlich nicht mehr auf Raumsuche zu gehen oder für Klausuren in die Alte Mälzerei auszuweichen“, sagt Claudia Öhlschläger aus dem Studiengangssekretariat. Ihre Kollegin Sibylle Reiß ist fasziniert von den modernen PC-Arbeitsplätzen in einem großen Verbindungsflur zwischen den Seminarräumen. „Das ist eine ganz tolle Insel zum Arbeiten, Austauschen und Abhängen.“
Auch die Studierenden sind zufrieden mit ihren neuen „Studienplätzen“ mit wunderbarer Aussicht. Ein Wermutstropfen, so meint ein Student, sei der nun längere Weg zur Mensa und zur Altstadt.
„Unsere Studierenden haben hier die Chance, neben ihrer Fachkompetenz auch eine hohe Sozialkompetenz zu lernen und zu beweisen“, sagte Prof. Reinhold R. Geilsdörfer, Präsident der DHBW, bei der Unterzeichnung des Mietvertrags im Januar. Auch Prof. Dr. Dirk Saller, Rektor der DHBW Mosbach, freut sich über die „durchweg positive Resonanz von allen Beteiligten“.
Prof. Dr. Dirk Saller, das Organisationsteam sowie die Sicherheitsbeauftragten der DHBW Mosbach, welche die Studierenden bereits in Einführungsveranstaltungen über die neuen Räume und die besondere Hausordnung umfassend informiert haben, bitten die Studierenden, Mitarbeiter und Dozenten des Studiengangs Bauwesen, als Botschafter der DHBW Mosbach stets ein Vorbild im Umgang miteinander zu sein. Man werde nicht nur miteinander, sondern auch voneinander lernen können.
____________________________
Text und Fotos: Carmen Oesterreich