... stark für Menschen

Wertheim: Im Hofgarten steht der Rohbau

Rosemarie Jany, Leiterin des Geschäftsbereichs Main-Tauber-Odenwald, begrüßte die Gäste zum Richtfest.

 

Wertheim. Nachdem Zimmermann Arnd Bakowski den Richtspruch beendet, sein Glas geleert und schwungvoll ins künftige Treppenhaus des neuen Gebäudes geworfen hatte, war klar: Die Arbeiten am Rohbau im neuen Wertheimer Wohnheim der Johannes-Diakonie Mosbach in der Frankensteiner Straße sind endgültig abgeschlossen. Mit einem zünftigen Richtfest und geschmücktem Baum auf dem Dach des Gebäudes im Hofgarten, in dem 24 Menschen mit Behinderung ein neues Zuhause finden werden, wurde dieser Anlass gebührend gefeiert.

Rosemarie Jany, Geschäftsführerin der Region Main-Tauber-Odenwald, konnte zahlreiche Gäste auf der Baustelle begrüßen und sprach allen beteiligten Handwerkern und Firmen sowie den Planern und Architekten ihren Dank und ihre Anerkennung aus. „Nach einer längeren Pause in den Wintermonaten wurde nun richtig durchgestartet“, sagte sie. Sie wünsche sich, dass das Wohnheim bald mit Leben und Atmosphäre erfüllt und dem Haus ein passendes Gesicht verliehen werden könne. Passend dazu zitierte sie Antoine de Saint-Exupéry: „Du kannst nicht ein Haus lieben, das ohne Gesicht ist und in dem deine Schritte keinen Sinn haben.“

Von einem klaren „Bekenntnis zu Wertheim“ sprach Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler. Er erinnerte an den Spatenstich im September und daran, dass die Johannes-Diakonie nun mit den Offenen Hilfen, dem neuen Wohnheim sowie Beschäftigungsangeboten in der künftigen Werkstatt auf dem Reinhardshof ein umfassendes Angebot für Menschen mit Behinderung vorweisen könnten. „Hier in Wertheim waren für uns die Türen weit offen“. Dafür dankte Förschler der Stadt und auch den Frankensteiner Schwestern, auf deren Grundstück das Haus entstehe.

„Bemerkenswert schnell“ sei das Haus gewachsen, zollte Jürgen Gotthard der Johannes-Diakonie Respekt. Der Leiter des Sozialamtes des Main-Tauber-Kreises wies ebenso wie der stellvertretende Wertheimer Oberbürgermeister Bernd Hartmannsgruber darauf hin, dass sich mit dem Wohnheim und der Werkstatt eine seit langer Zeit bestehende Lücke schließt. Bereits mit den Offenen Hilfen sei eine qualifiziertes Angebot für Menschen mit Behinderung geschaffen worden. „Dass sich auch die Bewohner des neuen Wohnheims in Wertheim wohlfühlen, ist ein wichtiges Ziel“, schloss Hartmannsgruber.

Pfarrerin Cornelia Wetterich als Vertreterin des Vorstandes des Diakonissenmutterhauses Frankenstein zitierte Worte aus der Bergpredigt. „Wer diese meine Worte höre und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute“. Und wer im Hofgarten baue, dem sei schnell deutlich geworden, dass er nicht auf Sand, sondern eher auf Sandstein baue, ergänzte sie. Ein solider Baugrund also. „Die Arbeit der Diakonie gründet darauf, Gott und die Menschen zu lieben“. Auf diesem Fundament aufzubauen, mache Sinn und habe Zukunft.

Dass das neue Haus ein „sehr solides Zuhause“ geben wird, darauf verwies Jörg Huber in seinem Schlusswort. „Der Neubau wird die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung deutlich steigern“, sagte der Vorstand der Johannes-Diakonie. Auch dankte er dafür, dass für das Projekt rund 850.000 Euro öffentliche Mittel bereitgestellt wurden. Weitere 110.000 Euro seien bei der „Aktion Mensch“ beantragt. „Diese Unterstützung macht das Projekt erst möglich.“

Danach übernahm schlussendlich Arnd Bakowski. Der Zimmermann der Firma Pampel aus Zwickau dankte nach alter Tradition und mit einem guten Weißwein im Glas dem Bauherrn, den Architekten und Handwerkern und bat um Gottes Segen, ehe er sein Glas zerschmetterte. Dass dieses in unzählige Scherben zersprang machte deutlich: Hier im Hofgarten wird wirklich alles gut!

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