... stark für Menschen

„Wir sind Adelsheimer“

Viele Gäste füllten bei der Einweihungsfeier den Gruppenraum des Wohnangebots.
Das Team um Einrichtungsleiter Dominik Kaufmann (r.) erhielt Blumen zum Dank für den besonderen Einsatz während des Bezugs.
Bei der Einweihungsfeier gab es Gelegenheit, den Garten zu besichtigen, der direkt an den Schlosspark grenzt.

Adelsheim. Alle Stühle besetzt, der große Gruppenraum gut gefüllt. So startete die Einweihungsfeier im Wohnhaus der Johannes-Diakonie. Dass so viele Gäste zum Feiern in die Obere Austraße gekommen waren, macht deutlich: Die Wohngemeinschaft bestehend aus 24 Menschen mit Behinderung ist ein knappes halbes Jahr nach dem Einzug angekommen und hat bereits viele Kontakte in die Stadtgemeinschaft geknüpft. „Wir sind Adelsheimer“, stellten die anwesenden Bewohnerinnen und Bewohner denn auch unisono fest. Und Sandra Zankl vom Bewohnerbeirat bedankte sich anlässlich der Einweihung für die Unterstützung, die die Neubürger und auch die Mitarbeitenden der Johannes-Diakonie von vielen Seiten erfahren.

Dabei hatten ungünstige Bedingungen das Bauprojekt ab dem symbolischen Hammerschlag im Juni 2021 geprägt: Corona-Pandemie, Krieg und Teuerung meisterte das Team der Johannes-Diakonie um Bereichsleiterin Kirsten Mißbach ebenso wie die schwierige Verkehrsführung in der Bauphase und den Bezug eines Hauses, das noch zu einem großen Teil Baustelle war. Von einer „logistischen Meisterleistung“ sprach daher anerkennend Johannes-Diakonie-Vorstand Jörg Huber, wobei Anerkennung und Dank auch an externe Projektbeteiligte – unter anderem das Architekturbüro Riehle Koeth, Generalunternehmer Michael Gärtner, Stadtverwaltung – wie auch an die Nachbarschaft für ihre Geduld angesichts der Unannehmlichkeiten während der Bauphase gingen.

Umso bemerkenswerter erscheint, wie das Ankommen im Haus und in der Stadt gelungen ist. Kontakte zu Fasnachtsverein, Kirchengemeinde, Rotem Kreuz und Fußballverein sind bereits geknüpft. Die Hausgemeinschaft nahm am Schützenfest und am Herbstfest teil. Und in kurzer Zeit sind schon Bekanntschaften entstanden. „Es ist sehr schön zu erleben, wie Bewohnerinnen und Bewohner etwa bei Spaziergängen angesprochen werden“, berichtet eine Mitarbeiterin. Pfarrer Richard Lallathin von der Johannes-Diakonie brachte die Freude über die Willkommenskultur während des Gottesdienstes zum Ausdruck, den er bei der Einweihungsfeier mit Bezirkspfarrer Dr. Dietmar Reizel und musikalisch unterstützt von der Kirchenband „Just 4 you“ hielt: „Wir freuen uns, dass wir angekommen sind und weiter ankommen werden.“

Die guten Bedingungen und Ansätze für Inklusion am neuen Standort hoben die Grußwortredner hervor. „Ein klares Bekenntnis für Inklusion und für die Stadt Adelsheim eine tolle Sache“, erklärte Peter Hauk, Landesminister und Verwaltungsratsmitglied der Johannes-Diakonie zum neuen Wohnangebot. Sozialdezernentin Renate Körber hob die zentrale Lage als gute Voraussetzung für inklusiven Alltag hervor. Und Stadträtin Heide Lochmann wünschte als Vertreterin des Bürgermeisters der Hausgemeinschaft, „dass Adelsheim ein Ort wird, wo Sie sich gut aufgenommen fühlen.“

Zum Ende des offiziellen Teils erlebten die Gäste ein sichtlich zufriedenes Projektteam. Regionalleiter Tobias Albrecht zeichnete mit Kirsten Mißbach den Weg nach, den das Bauprojekt genommen hatte. Dominik Kaufmann, der das Wohnangebot leitet, berichtete vom Einleben und von den Projekten, die noch geplant sind. Denn das Johannes-Diakonie-Team möchte die Kontakte in Stadt und Umgebung weiter ausbauen. Ein Wassergewöhnungskurs mit der DLRG sei in Planung, auch eine Kooperation mit dem Eckenberg-Gymnasium. Und auch über das Wohnangebot hinaus möchte die Johannes-Diakonie ihr Engagement in Adelsheim ausbauen. Der Gemeinderat hat bereits grünes Licht für ein Seniorenheim mit 60 Plätzen gegeben.

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