... stark für Menschen

Ziel ist mehr Inklusion im und durch Sport

Die Verantwortlichen des Projekts "Teilhabe durch Sport": Projektkoordinatorin Claudia Geiger und Projektleiter Michael Walter.
Die Verantwortlichen des Projekts "Teilhabe durch Sport": Projektkoordinatorin Claudia Geiger und Projektleiter Michael Walter.

Mosbach/Potsdam. Mehr Inklusion durch Sport, das stand im Mittelpunkt des 66. Treffens der Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für Menschen mit Behinderungen jüngst in Potsdam. Die Beauftragten verabschiedeten auf der Konferenz die „Potsdamer Erklärung“, in der Bund, Länder und Kommunen aufgefordert werden, ihr Engagement für mehr Inklusion im Sport zu verstärken. Die Johannes-Diakonie begrüßt die Erklärung für mehr Teilhabe im und durch Sport und unterstützt die Ziele. „Wir setzen dort, wo uns dies möglich ist, diese Ziele bereits um“, sagt Sportkoordinatorin Claudia Geiger. Im Mittelpunkt steht dabei das von der „Aktion Mensch“ geförderte Projekt „Teilhabe durch Sport“.

In der „Potsdamer Erklärung“ werden unter anderem öffentlichkeitswirksame Sportevents wie beispielsweise die Special Olympics als „wichtige Ereignisse für die Weiterentwicklung der Inklusion durch Sport“ bezeichnet. Obwohl auch diese sportlichen Höhepunkte nicht in erster Linie inklusiv seien, tragen sie dazu bei, dass Menschen mit Behinderungen überhaupt die Möglichkeit haben, sich im Sport zu messen und Menschen ohne Behinderungen ihre Haltung gegenüber Menschen mit Behinderungen verändern. Auch wird den Medien eine besondere Verantwortung zugeschrieben, mit und über Menschen mit Behinderungen zu berichten. „Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sollten alles daransetzen, dass die sportlichen Leistungen von Menschen mit Behinderungen in der Öffentlichkeit präsent sind“, heißt es in der Erklärung.

Besonders verwiesen wird auch die Funktion des Breitensports, an dem Menschen mit Behinderungen auf allen Ebenen teilnehmen sollten. Dafür bedarf es seitens der Kreis-, Stadt- und Landessportbünde eines klaren Bekenntnisses zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, „insbesondere durch den Einsatz von hauptamtlichen Inklusionscoaches“. Durch eine barrierefreie Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sollten Menschen mit Behinderungen auf bestehende Angebote hingewiesen werden. Zudem müssten die vorhandenen Angebote weiterentwickelt und weitere bedarfsgerecht geschaffen werden. Ergänzend sei es erforderlich, gezielte Förderprogramme aufzulegen, die die Sportvereine bei der Entwicklung und Umsetzung inklusiver Konzepte und Angebote unterstützen.

Weitere Themen in der Erklärung sind die Schaffung zusätzlicher barrierefreier Sportstätten, die Hilfsmittelversorgung von Menschen mit Behinderungen, die Sport treiben möchten, das Thema Gewaltprävention sowie der partizipative Aspekt des inklusiven Sports in Schulen. Die Beauftragten rufen Vereine und Verbände außerdem explizit dazu auf, sich inklusiv auszurichten. Dazu gehöre auch, dass die Basisausbildung von Übungsleiterinnen und -leitern ein Pflichtmodul zum inklusiven Sport enthält. „In Sportvereinen und -verbänden muss es auch die Möglichkeit geben, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt in Haupt- und Ehrenamtsstrukturen eingebunden sind.“

Das Projekt „Teilhabe durch Sport“ der Johannes-Diakonie hat das Ziel, den Aufbau und die Etablierung sportlicher Aktivitäten von Menschen mit Beeinträchtigungen aller Altersstufen gemeinsam mit Menschen ohne Beeinträchtigungen zu ermöglichen. Dazu werden ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut und Kooperationsverträge mit Vereinen geschlossen. „Im ersten halben Projektjahr konnten bereits drei neue Kooperationen mit Vereinen realisieren“, erläutert Projektleiter Michael Walter dazu. Weitere Ziele des auf fünf Jahre angelegten Förderprojekts sind die Schaffung oder Begleitung von Qualifizierungs- und Schulungsmöglichkeiten von Übungsleiter*innen in den Vereinen, der Aufbau eines Netzwerks von Ehrenamtlichen bzw. aus der Bürgerschaft Tätigen zur Begleitung der Sportangebote sowie der Auf- bzw. Ausbau von „Unified“-Angeboten im Rahmen von Special-Olympics-Wettbewerben. Überwiegend also Ziele, die auch in der „Potsdamer Erklärung“ niedergeschrieben wurden, so Claudia Geiger abschließend.

Die "Potsdamer Erklärung" findet sich HIER.

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