Mosbach. (jörn) Zwischen Ratlosigkeit, völliger Verstörung und Lähmung – so formulierte der Pfarrer der Johannes-Diakonie Mosbach, Richard Lallathin, gestern das, was eigentlich nicht in Worte zu fassen ist: Die Gefühle derer, die Sabine Jauch kannten und schätzten, die mit ihr arbeiteten und von ihr lernten. Die Gefühle derer, die gestern Nachmittag in großer Zahl mit einer bewegenden Gedenkfeier Abschied nahmen von der Ausbilderin des Berufsbildungswerks, die an Heiligabend brutal erschlagen in ihrer Wohnung aufgefunden worden war.Ein Bild von Sabine Jauch, Gegenstände, die ihre Azubis mit ihr verbinden, und Kerzen, die für Gedanken stehen, die die jungen Leute für ihre Ausbilderin formuliert hatten, waren bei der gestrigen Gedenkfeier auf einem Tisch vor dem Altar der Johanneskirche aufgebaut. Foto: J. Ludwig
Fünf Tage nachdem sie ihre Tochter in ihrer Heimatstadt Villingen-Schwenningen zu Grabe getragen haben, waren auch die Eltern von Sabine Jauch nach Mosbach gekommen, um der Gedenkfeier beizuwohnen. Und sie waren sichtlich ergriffen von der Wärme, mit der man sich hier an die 46-Jährige erinnerte. Von den einfühlsamen Worten des Pfarrers, den Gedanken, die Sabine Jauchs Azubis formuliert hatten und vorlasen, während sie zu jedem Gedanken eine Kerze entzündeten, und von der Trauerrede des BBW-Leiters Albert Stelzle. Neben der Fassungslosigkeit angesichts des grausamen Mordes war es vor allem ein Wort, das sich wie ein roter Faden durch die Redebeiträge zog: Dankbarkeit.
Während im Berufsbildungswerk gut zwei Wochen nach der schockierenden Nachricht langsam wieder der Alltag Einzug hält, herrscht bei der Sonderkommission „Mühlwiese" nach wie vor der Ausnahmezustand. „Immer noch auf Hochtouren", wie von der Pressestelle der Polizeidirektion Mosbach zu vernehmen ist, arbeiten die 26 Beamten an der Aufklärung des Mordes. Allerdings offenbar noch ohne greifbares Ergebnis. Zwei große Suchaktionen nach dem Tatwerkzeug, bei denen Beamte aus Heidelberg, Heilbronn und Bruchsal die Mosbacher Kollegen unterstützten, blieben erfolglos; und auch bei Vernehmungen und der Auswertung der Spuren hat man den entscheidenden Treffer noch nicht gelandet.